Heterodon nasicus (Westliche Hakennasennatter)
Westliche Hakennasennatter
Heterodon nasicus
 
Wissenschaftlicher Name: Heterodon nasicus

Familie: Nattern
 Gattung:
Hakennattern




  Vorwort:             

  Die Zeichnung der Hakennasennatter dient nicht nur zur
  Tarnung, sondern sie ähnelt auch der Zeichnung von im 
  selben Lebensraum vorkommenden Klapperschlangen.
  Das hochkomplexe Aggressionsverhalten verstärkt noch
  den Eindruck, das man es mit einer gefährlichen Schlange
  zu tun hat, was der kleinen Schlange beim täglichen 
  überleben hilfreich ist.
  
  Beschreibung:


  Durchschnittliche Länge/Aktivitätsphase:

  41-64cm
  tagaktiv

    
  Geschlechtsunterschiede:

  Der unterschied der Geschlechter, lässt sich bei adulten
  Tieren gut erkennen. Weibchen sind deutlich größer und
  massiger und können bis max. längen von 91cm erreichen,
  Der Schwanz ist kürzer und wird abrupt hinter der Kloake
  schmaler.
  Männchen sind kleiner und können bis max. längen von 
  55cm erreichen. (Ausnahmen gibt es immer)
  Der Schwanz ist deutlich länger und verjüngt sich
  gleichmäßig.

 
                               
  Gesamterscheinung: 

  Namensgebendes Merkmal ist die schaufelartig nach oben
  gebogene Schnauze, es handelt sich bei diesem Merkmal
  um eine Anpassung an die grabende Lebensweise.
  Die Grundfarbe kann von einem hellen Cremeton, über
  Sandfarben, bis zu einem hellbraunen Grauton reichen.
  Auf der Kopfseite haben sie eine typische Maskenzeichung.

                              
  Verhalten:           

  Das Hakennasennattern sympatrisch vorkommenden
  Klapperschlangen ähneln, habe ich am Anfang schon
  beschrieben, aber sie imitieren diese bei Gefahr auch,
  in dem sie sich wie Klapperschlangen auf der Stelle
  tellerförmig winden, den Kopf dabei drohend erheben,
  den Nacken spreizen und unter lautem Zischen den Hals
  aufblähen.
  Hat der Angreifer die Warnung noch nicht verstanden 
  und nähert sich weiterhin, so wird er ohne zu zögern
  regelrecht angesprungen und mit geschlossener Schnauze
  attackiert. 
  Sollte das nicht geholfen haben, stellt sie die Verteidigung
  ein und dreht sich auf den Rücken um sich tot und
  ungenießbar zu stellen, dabei sondern sie oft noch Kot ab.
  Wenn ich meine Tiere aus dem Terrarium nehmen möchte,
  zeigen sie oft ein Teil dieses Abwehrverhaltens,
  meistens nur mit starkem zischen, ich benutze deshalb
  meistens einen kleinen Schlangenharken.
  Erst einmal in der Hand, stellen sie jegliches Aggressions-
  verhalten und Abwehrverhalten ein,
  tatsächlich sind sie sehr friedlich!

0,1 NZ 2015  

  Hakennasennattern gehören zu den Trugnattern, das heißt
  sie besitzen vergrößerte hinterständige Zähne direkt
  unterhalb der Augen, die mit den Duvernoy'schen Drüsen
  in Verbindung stehen und damit als Giftzähne eingestuft
  werden müssen.
  Es sind allerdings keine gefurchten Zähne und damit können
  sie das Gift nicht konzentriert in die Bissstelle injizieren.
  Die Schlange muss das Gift in die Wunde
  (mit ihrem Speichel) einmassieren, in dem sie auf der
  Bissstelle herumkaut.
 
  Wenn überhaupt, kam es soweit mir bekannt ist zu Biss-
  verletzungen nur während der Fütterungen, beim Abwehr-
  verhalten machen sie nur Scheinattacken mit geschlossenem
  Maul. Kam es dennoch zum Biss ist es für den Menschen
  nicht lebensbedrohlich (Allergiker müssen allerdings
  aufpassen), die Bissstelle kann stark bluten,
  es kann zu Schwellungen führen die bis zu zwei Wochen
  andauern können, andere größere Nebensymptome sind
  auszuschließen.
  Man kann aber auch das Risiko gebissen zu werden extrem 
  minimieren, in dem man beim füttern mit einer langen
  Pinzette arbeitet und sich auf das Tier dabei konzentriert.
                            

1,0 NZ 2015

  Herkunft: 

  Südkanada, bis in den Süden der USA,
  Im Süden der USA (New Mexico und Texas)
  überschneidet sich das Vorkommen mit 
  Heterodon kennerlyi, dessen Verbreitungsgebiet jenseits
  der mexikanischen Grenze reicht.

             
  Lebensweise:   

  Das Verbreitungsgebiet beinhaltet verschiedenste Biotope 
  und Klimazonen. Mischwälder, Pärien, Savannen und
  wüstenähnliche Vegetationen.
  Somit ist die Hakennasennatter auch Klimatisch eine sehr
  anpassungsfähige Schlange. Von Winterkalten-und
  trockenem Klima über wintermilde Feucht- und
  Trockenensteppen, bis hin zu tropischen heißen 
  Halbwüsten-und Wüstenklima.

                     

  Haltung:

  Terrarium/Größe (für ein Pärchen):
             
  1,0 x (länge der Schlange) = länge des Terrariums
  0,5  x (länge der Schlange) = tiefe des Terrariums
  0,5  x (länge der Schlange) = höhe des Terrariums

   
  Terrarium/Einrichtung:       

  01. Wasserschale
  02. Als Bodengrund benutze ich zum einen Kies, (Steine),
       Terrarienerde, Terrariensand,
       (Kleintierstreu ist eine echte Alternative)
  03. (Pflanzen) 
  04. (Kletteräste) 
  05.
Versteckplätze

                        
  06. eine "Wetbox" gefüllt mit Sphagnum-Moos, diese
       wird regelmäßig befeuchtet (das Moos schimmelt nicht
       so schnell). Sie wird gerne vor der Häutung oder zur 
       Eiablage aufgesucht.
  07. Seiten und Rückwandverkleidung.
   
  Terrarium/Beleuchtung:      

  durch LED-Lampen oder Leuchtstoffröhren.
  12-14 Stunden, je nach Jahreszeit
   
  Terrarium/Temperatur und Luftfeuchtigkeit:      

  
Wärmestrahlern, (UV-Lampen) brauchen aber einen
  Schutzkorb (oder müssen außerhalb des Terrariums
  angebracht werden, damit sich die Tiere nicht
  verbrennen können) bzw. dürfen die Tiere die Spots 
  nicht erreichen können.

  Tagestemperatur: 21-30°C
                       lokal (unter Strahler) 34°C
  Nachttemperatur: ca. 18-25°C
  Luftfeuchtigkeit: Bis auf die Wetbox in der es feucht 
                      sein darf, sollte der Boden und die 
                      Luft im Terrarium trocken sein.


 

  Nahrung:  

  Hakennasennattern ernähren sich in der Natur haupt-
  sächlich von Fröschen und Kröten, (manche fressen auch
  Reptilieneier und vereinzelt auch Mäuse).
  Heterodon nasicus lässt sich relativ gut an Mäuse
  gewönnen und akzeptieren sie auch als ausschließliche
  Nahrung. Es sollte lediglich darauf geachtet werden,
  das die Mäusegröße dem Durchmesser der Schlange
  angepasst ist.
  Adulte Schlangen werden ca. alle 7-10 Tage gefüttert,
  das Männchen
bekommt dann wahrscheinlich eine Springer-
  und das Weibchen eine Adulte Maus zu fressen.
  Da Mäuse nicht zum natürlichen Beute Schema gehören,
  und Hakennasennattern ihre Beute weder erwürgen noch
  mit Gift töten, sind die Mäuse nicht lebend zu verfüttern.

 

  Vermehrung:

  Überwinterung: 

  November/Dezember= Futter Einstellung
  
Die Temperatur wird in einem Zeitraum von ca. 2 Wochen
  durch nach und nach abschalten der Licht-und
  Wärmequellen auf ca. 20°C herunter reguliert.


 
Durch ein Wasserbad wird eine Darmentleerung angeregt.
                   
  
Die Schlangen werden in eine Überwinterungsbox mit 
  Lüftungen und einer Wasserschale (mit einer "Wetbox")
  überführt.


  
Etwa 1 Woche wird die Temperatur auf ca. 15°C 
  herunter gefahren.


  Bei 8-10°C werden die Schlangen dann (z.B. in einem
  Keller mit den Temperatur Voraussetzungen) 
  für 8-12 Wochen überwintert.

  
Männchen und Weibchen werden getrennt von einander
  überwintert und erst danach wieder zusammen gesetzt.

  Der Verlauf so wie alles herunter reguliert wurde, wird
  nun im umgekehrten Fall wieder im gleichen herauf
  reguliert, erst dann werden die Tiere wieder ins 
  Terrarium zurück gesetzt und die Temperaturen wieder
  innerhalb von 2 Wochen auf die normal Werte herauf
  gefahren.

                     

  Alternative Überwinterung:

  Beleuchtung im Sommer 12 Stunden

  Ab Mitte September jede Woche eine Stunde weniger
  Beleuchtung, bis man Anfang November bei 6 Stunden
  Tagesbeleuchtung angekommen ist. In den letzten 
  2 Wochen in dieser Zeit kein Futter mehr anbieten.

  Von November bis Ende Januar bleibt die Beleuchtung
  komplett aus.
  Es sollten in dieser Zeit im Terrarium Temperaturen,
  Tags bei 18°C und
  Nachts bei 16°C liegen.
 
  Ab Ende Januar bis März wird im umgekehrten Zeitraum
  wieder die Beleuchtungsdauer erhöht.
                       
  Trächtigkeit:  

  Nach der Winterruhe März-Mai fangen die Tiere an 
  sich zu paaren.
                      
  Ab etwa Mai-Juli kann man mit der Eiablage rechnen.
                       
  Das Gelege:   

  Hakennasennattern sind ovipar, Eier legend,
  im durchschnitt werden 4-28 Eier abgesetzt.
  
Die Anzahl der Eier variiert aber auch von der Größe
  und dem Alter des Weibchens.
  Durchschnittlich sind die Eier zwischen 30-35mm lang
  und haben ein Durchmesser von 18-22mm !

                      
  Inkubation:    

  Die Eier werden bei ca. 25,5-26,5°C und
  90% Luftfeuchtigkeit inkubiert.

  Die Zeitigung der Eier beträgt etwa 52-65 Tage je
  nach Temperatur.


  Jungtiere:   

  Die Jungtiere schlüpfen nach ca. 56-60 Tagen je 
  nach Bruttemperatur.

  Bei Heterodon kommt es häufiger zu eineiigem Zwillings-
  schlupf als bei anderen Schlangen.

  Sie haben ein Gewicht von etwa 3-6g.

  Aufzucht:   

  Die Jungtiere können einzeln, paarweise oder in kleinen
  Gruppen aufgezogen werden.

  Für die Aufzucht reicht am Anfang ein kleineres
  Aufzuchtterrarium oder eine Faunabox (aus Plastik).

  
Als Einrichtung benutzt man:
  01. als Bodengrund z.B. Küchentücher 
       (oder Kleintierstreu)
  02. eine Versteckmöglichkeit z.B. durch eine leere
       Küchen-oder Toilettenpapierrolle
  03. eine Wasserschale
  04. eine kleine "Wetbox"
  05. eine z.B. einfache Lampen dient außerhalb über dem
       Terrarium als Licht-und Wärmequelle.

                 
  Nach der ersten Häutung akzeptieren die meisten
  Jungtiere eine kleinste Babymaus als Nahrung.
  Wird die Maus nicht gleich von der Pinzette abgenommen,
  so kann man durchaus die Babymaus auch einfach mal bis
  zu zwei Tage im Aufzuchtterrarium belassen, auch in der
  Natur fressen Heterodon mal Aas.
  Es sollte ca. alle 5-7 Tage gefüttert werden.

  Im Alter von 6-7 Monaten sollten die Jungtiere nach
  Geschlechtern getrennt werden, da die Männchen
  sehr schnell Geschlechtsreif werden!
                    

  Geschlechtsreife:

  Männchen nach ca. 8-9 Monate
  Weibchen nach ca. 1 Jahr,
  es sollte aber frühestens im Alter von 3 Jahren zum
  ersten mal verpaart werden.

  
                       


   Der Inhalt dieser Seite besteht aus eigenen gesammelten Erfahrungen
      und diversen Recherchen verschiedener Fachliteratur !
  
 
 
 
                          

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