Rotseitige Strumpfbandnatter
Thamnophis sirtalis parietalis
Wissenschaftlicher Name: Thamnophis sirtalis parietales
Familie: Nattern
Gattung: Strumpfbandnattern
Vorwort:
Bei der Strumpfbandnatter (Thamnophis sirtalis),
handelt es sich um einen Klassiker in der Terraristik.
Die Schönheit ihrer zahlreichen Unterarten ist gepaart
mit einer großen Vielfalt und mit der "Queen"
der San-Francisco-Strumpfbandnatter stellt die Art
eine der schönsten Schlnagen der Welt.
Im Terrarium werden die Tiere im Schnitt
10-12 Jahre alt.
Beschreibung:
Durchschnittliche Länge/Aktivitätsphase:
Männchen selten über 70cm
Weibchen maximal 110cm
tagaktiv
Geschlechtsunterschiede:
Der unterschied der Geschlechter, lässt sich bei adulten
Tieren gut erkennen.
Die Männchen sind in der Regel deutlich kleiner als die
gleichaltrigen Weibchen.
Gesamterscheinung:
Die Rückenfarbe hat mit die größte Variabilität
der Gattung Thamnophis.
Auch die Zeichnung ist sehr unterschiedlich, die Rücken-
streifen sind meist prägnant ausgebildet, breit,
Seitenstreifen auf zweiter und dritter Rückenschuppen-
reihe. Der Kopf setzt sich relativ schwach vom Rumpf ab.

Verhalten:
Strumpfbandnattern sind in den meisten Fällen neugierig
und friedfertig, aggressive Tiere sind im Vergleich zu
anderen Schlangengattungen sehr selten.
Beim kurzfristigen herausnehmen, (z.B. in eine Faunabox)
um im Terrarium zu säubern oder die Tiere wie ich es
mache einzeln zu füttern, muss man auch die Handhabung,
seiner Tiere beherrschen.
Sie sind etwas temperamentvoller als manch andere
Schlange, so zeigen sie sich auch in der Hand aktiver.
Mein Weibchen verbindet mit dem herausnehmen natürlich,
das es gleich was zu fressen gibt.
Ebenso auch mein Männchen, jenes ist aber immer noch
etwas nervöser und scheidet hin und wieder beim
Ergreifen ein übel riechendes Analsekret zur Verteidigung
aus, womit Strumpfbandnattern ihren möglichen Feinden
mitteilen möchten, sie seien ungenießbar.
Ernsthaft gebissen wurde ich von beiden Tieren noch nie!
1,0 NZ 2015
Herkunft:
Süden des Northwest Territory,
südwärts über British Columbia, Alberta,
McKenzie (Kanada), bis zum Tal des Red River
(Texas und Oklahoma USA)
Lebensweise:
Die Rotseitige Strumpfbandnatter ist die wahrscheinlich
mit am nördlichsten lebende Schlangenart überhaupt.
Sie machen lange Wanderungen zwischen ihren Jagd-
gebieten im Sommer und den Winterquartieren.
Der Geruchssinn spielt eine große Rolle. Wie alle
Schlangen ist sie mit einen Spezialorgan ausgestattet,
dem Jacobsonschen Organ, das sich am Gaumendach
befindet und über die Zunge Geruchspartikel der
Umgebung von außen zugeführt bekommt.
Neben dem Riechorgan sind auch die Augen
vergleichsweise gut ausgebildet.
Sie besiedelt ganz unterschiedliche Biotope.
Man findet sie in feuchten Gebieten wie Seen, Flüssen,
Bächen, Teichen und in Sümpfen ebenso wie auf Weiden,
Wiesen und auch in Wäldern.
0,1 NZ 2015
Haltung:
Terrarium/Größe (für ein Pärchen):
1,25 x (länge der Schlange) = länge des Terrariums
0,75 x (länge der Schlange) = tiefe des Terrariums
0,5 x (länge der Schlange) = höhe des Terrariums
Terrarium/Einrichtung:
01. Große Wasserschale oder Wanne (Behälter)
z.B. aus Plastik
02. Als Bodengrund benutze ich zum einen Kies, (Steine),
Terrarienerde und Pinienrinde.
03. Pflanzen
04. Kletteräste
05. Versteckplätze
06. Seiten und Rückwandverkleidung.
Terrarium/Beleuchtung:
Durch LED-Lampen oder Leuchtstoffröhren.
8-14 Stunden, je nach Jahreszeit
Terrarium/Temperatur und Luftfeuchtigkeit:
Wärmestrahlern, (UV-Lampen) brauchen aber einen
Schutzkorb (oder müssen außerhalb des Terrariums
angebracht werden, damit sich die Tiere nicht
verbrennen können) bzw. dürfen die Tiere die Spots
nicht erreichen können.
Tagestemperatur: 22-28°C
lokal (unter Strahler) 30°C
Nachttemperatur: ca. 18-23°C
Luftfeuchtigkeit: Eine Ecke im Terrarium wird regelmäßig
feucht gehalten, ansonsten sollte der
Boden im Terrarium trocken gehalten
werden.

Nahrung:
Strumpfbandnattern ernähren sich in der Natur von
Insekten, Würmern, Fischen, Amphibien und Mäusen.
Meine adulten Tiere werden einmal die Woche mit Stinte,
Hühnerherzen (Geflügelherzen) und Babymäusen gefüttert.
(Es muss nicht unbedingt bei jeder Fütterung etwas von
allem dabei sein).
Z.B. eine Portion für 2 Tiere:
2-3 mittelgroße Stinte
ein Gefügelherz
2 kleine Babymäuse
Alles wird in Stücke geschnitten und in einem kleinen
Futternapf oder einer Tonschale meinen Tieren
angeboten.
(Es muss nicht so klein geschnitten sein, wie es auf
dem Foto zu sehen ist).
.JPG)
Schon wegen dem Größenunterschied füttere ich meine
Strumpfbandnattern getrennt von einander.
Außerdem ist mein Weibchen wesentlich gieriger beim
fressen, so das mein Männchen zu kurz kommen würde.
Alle 2-3 Wochen mache ich noch Vitamine in Form von
Korvimin (Pulver) oder Multi-C-Mulgat (Flüssig) über
die Futterstücke.
Das Vitamin B1 dient dabei als Prophylaxe einer
Hypovitaminose, die bei Wassernattern und anderen
Fisch fressenden Schlangen auftreten kann.
Denn Karpfenartige Fische (dazu gehören auch Stinte)
enthalten das Enzym Thiaminase, das Vitamin B1
(Thiamin) abbaut und es so zu einem Vitaminmangel
bei der Schlange führen kann.
Dabei kann es zu Störungen des Zentralen
Nervensystems kommen.
Symptome:
-Krämpfe
-Kriechen auf dem Rücken
-unkoordinierte Bewegungen
Es besteht akute Lebensgefahr!
Es muss sofort flüssiges Vitamin B1 oral ca. alle
3 Stunden (4-5 mal am Tag) über wenigstens zwei Tage
verabreicht werden (Aufsuchen eines Tierarztes).

Vermehrung:
Überwinterung:
Oktober-Dezember= Futter Einstellung
Die Temperatur wird in einem Zeitraum von ca. 2 Wochen
durch nach und nach abschalten der Licht-und
Wärmequellen auf ca. 20°C herunter reguliert.
Durch ein Wasserbad mit lauwarmen Wasser,
wird eine Darmentleerung angeregt.
Die Schlangen werden in eine Überwinterungsbox mit
Lüftungen und einer Wasserschale (mit einer "Wetbox")
überführt.
Etwa 1 Woche wird die Temperatur auf ca. 15°C
herunter gefahren.
Bei 4-10°C werden die Schlangen dann (z.B. in einem
Keller mit den Temperatur Voraussetzungen) für
6-bis maximal 16 Wochen überwintert.
Je kälter und länger die Überwinterung, desto feuchter
die Box,
je wärmer und kürzer die Überwinterung, desto trockner
kann die Überwinterungsbox sein.
Männchen und Weibchen werden getrennt von einander
überwintert und erst danach wieder zusammen gesetzt.
Der Verlauf so wie alles herunter reguliert wurde, wird
nun im umgekehrten Fall wieder im gleichen herauf
reguliert, erst dann werden die Tiere wieder ins
Terrarium zurück gesetzt und die Temperaturen wieder
innerhalb von 2 Wochen auf die normal Werte herauf
gefahren.
Trächtigkeit:
Nach der Winterruhe sind Paaungsaktivitäten am
häufigsten zu beobachten.
Aber auch Herbstpaarungen sind nicht selten, sie können
sogar noch zu einer zweiten Geburt innerhalb eines
Jahres führen.
Eine Erfolgreiche Paarung lässt sich an der Gewichtzunahme
des Weibchens erkennen, dieses sollte nun ausgiebig
(mit regelmäßigen Vitaminen und Mineralstoffen)
gefüttert werden.
Dauer der Trächtigkeit liegt bei Strumpfbandnattern
im durchschnitt bei 70-90 Tage,
allerdings kann das auch sehr variieren!
Zum Ende der Trächtigkeit nehmen die Weibchen keine
Nahrung mehr an, sind sehr unruhig oder vergraben sich.
Das sind unter anderen Anzeichen, das in den nächsten
Tagen die Geburt statt finden wird.

Jungtiere:
Strumpfbandnattern sind lebend gebärdend (ovovivipar).
Das heißt sie legen ihre Eier nicht ab, sondern brüten
sie noch im Muttertier aus und bringen die Jungen dann
lebend noch in einer durchsichtigen Eihülle zur Welt.
Diese platzt während der Geburt auf oder wird von den
Jungschlangen durchstoßen.
Die Anzahl der geborenen Jungschlangen liegt im
durchschnitt bei 20, es können aber auch nur 5 sein.
Gerade bei der T.s.parietales sogar bis zu 85 Baby-
schlangen, was aber auch von der Größe und dem
Alter des Weibchens abhängt.
Nach der Geburt werden die Jungschlangen aus dem
Terrarium gesammelt und in ein extra vorbereitetes
Aufzuchtbecken überführt.
Sie sind im durchschnitt 8-10cm lang, dies ist aber auch
abhängig je nach Art oder der Anzahl der Jungen bei
einen Wurf und haben ein Gewicht von etwa 2-3g.
Aufzucht:
Die Temperaturen sollten wie bei den Adulten Nattern sein.
Die Aufzucht sollte in einem extra Aufzuchtterrarium
oder in einer Faunabox (aus Plastik) erfolgen.
Es muss unbedingt darauf geachtet werden das bei solch
kleinen Schlangen mit einem so geringen Gewicht,
ihr Aufzuchtterrarium Ausbruch sicher ist.
Als Einrichtung benutzt man:
01. als Bodengrund z.B. Küchentücher
02. eine Versteckmöglichkeit z.B. durch eine leere
Küchen-oder Toilettenpapierrolle
03. eine Wasserschale
04. einige Kletteräste
05. eine kleine "Wetbox"
gefüllt mit Sphagnum-Moos, diese wird regelmäßig
befeuchtet (das Moos schimmelt nicht so schnell).
Sie wird gerne vor der Häutung von den Jungen
aufgesucht.
06. eine z.B. einfache Lampen dient außerhalb über dem
Terrarium als Licht-und Wärmequelle.

Eine sogenannte "Wetbox" mit Sphagnum-Moos gefüllt
Kurz nach der Geburt häuten sich die Jungschlangen zum
ersten mal, frühestens danach beginnen sie mit der
Nahrungsaufnahme. Bei Schlangenbabys die nicht anfangen
zu fressen, sollen klein geschnittene Regenwürmer helfen.
Dieses Problem hatte ich bisher aber noch nicht.
Sie bekommen das selbe Futter wie die Alttiere,
am Anfang erst einmal etwas mehr Fisch, auf die
Vitamine und Mineralstoffe sollte gewartet werden bis
sie Futterfest sind und natürlich alles eine Nummer
kleiner. Bei mir bekommen sie am Anfang 2-3 mal
die Woche etwas zu fressen.
Geschlechtsreife:
In der Regel mit 2-3 Jahren
Der Inhalt dieser Seite besteht aus eigenen gesammelten Erfahrungen
und diversen Recherchen verschiedener Fachliteratur !
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