Lygophis anomalus (Parana-Buntnatter)
Parana-Buntnatter
Lygophis anomalus
 
Wissenschaftlicher Name: Lygophis anomalus

Familie: Nattern
 Gattung: Lygophis



 
  Vorwort:             

  Es gibt leider so gut wie keine Literatur über eine so
  schöne Schlange wie die Lygophis anomalus, die bis etwa
  2009 zu der Familie Liophis (heute Erythrolamprus)
  gehörte. 
 
Lygophis elegantissimus ist die Art die ihr am
  ähnlichsten ist. 

  Der deutsche Übersetzungsname
  für E. anomalus ist wohl
  Parana-Buntnatter.

  Beschreibung:


  Durchschnittliche Länge/Aktivitätsphase: 

  ca. 55-70cm
  tagaktiv

  

Meine Adulten Tiere sind NZ von 2016

 
  Gesamterscheinung: 

  Der breitere Kopf setzt sich bei adulten Tieren vom
  Hals ab. Der Rücken und die Körperseiten sind gräulich
  (bräunlich-oliv) mit zahlreichen schwarzen Flecken.
  Auf dem Rücken verlaufen vom Kopf bis zum Schwanz
  zwei parallele gelbliche Linien. Rechts und Links von den
  gelben Linien zur Rückenmitte hin, verlaufen zahlreiche
  schwarze Flecken ebenfalls von Kopf bis zum Schwanzende. 
  Genau in der Rückenmitte verläuft eine rote Linie die auch
  vom Kopf bis zur Schwanzspitze führt.
  Die Bauchseite ist weiß in ihr kann ein breiter orange-roter
  Streifen vom Hals bis zum Schwanz verlaufen.



          
  Verhalten:   

  Zum Verhalten dieser besonderen Familie kann ich immer
  wieder nur vor Begeisterung in den höchsten Tönen
  schwärmen!
  L. anumalus ist eine relativ einfach zu haltende,
  robuste, klein bleibende, aufgeweckte, neugierige, 
  tagaktive, attraktive und wunderschöne Schlange, 
  die keinerlei Aggressionen zeigt, 
  die ihre Scheu wenn überhaupt vorhanden schnell verliert, 
  beim Handling bleiben sie total ruhig in der Hand und
  sondern nicht einmal "vor Angst" ein übel riechendes
  Analsekret ab.
  Sie lässt sich Problemlos in Gruppen halten, wobei das
  Geschlechterverhältnis eine unrelevante Rolle spielt,
  untereinander zeigen sie ein ruhiges und verträgliches 
  Verhalten.
                  
  Ich kann diese Art zu halten, zu pflegen, zu beobachten
  und vielleicht auch zu züchten, nur jedem Terrarieaner 
  ans Herz legen...


  Herkunft:     

  Südamerika,
  Uruguay, Paraguay, Südbrasilien, und teilweise 
  in Nordargentinien, 
  (Die Karte zeigt ein in etwa mögliches Verbreitungsgebiet
  der E.anomalus)
 
  Lebensweise: 

  Die Schlangen leben an den Ufern von Bächen, Flüssen,
  Tümpeln, Teichen und Seen.


 
  Haltung:

  Terrarium/Größe:       

  Ich halte eine Gruppe von 3-4 Tieren in einem Terrarium
  von der Größe:
  100cm Breit
   60cm Tief
   50cm Hoch 
   
 
Terrarium/Einrichtung:

  01. Große Wasserschale oder Wanne (Behälter)
  02. Als Bodengrund benutze ich zum einen Kies, (Steine)
       und Terrarienerde
  03. Pflanzen 
  04. Kletteräste 
  05. Versteckplätze 
wie Rinden-bzw Korkstücke
  06. Seiten und Rückwandverkleidung.

  Terrarium/Beleuchtung:       

  Durch LED-Lampen oder Leuchtstoffröhren.
  10-12 Stunden Tageslicht.
   
 
Terrarium/Temperatur und Luftfeuchtigkeit:

  
Wärmestrahlern, (UV-Lampen) brauchen aber einen
  Schutzkorb (oder müssen außerhalb des Terrariums
  angebracht werden, damit sich die Tiere nicht
  verbrennen können) bzw. dürfen die Tiere die Spots 
  nicht erreichen können.
    
  Tagestemperatur: 25-27°C
                       lokal (unter Strahler) 32°C
  Nachttemperatur: 18-20°C
  Luftfeuchtigkeit:  Eine Ecke im Terrarium wird regelmäßig 
                       feucht gehalten, ansonsten sollte der 
                       Boden im Terrarium trocken gehalten 
                       werden.

 
  Nahrung:       

  Lygophisarten wie meine L. anomalus ernähren sich in der 
  Natur wie europäische Wassernattern hauptsächlich von
  Fröschen, Kröten, Fischen und auch von Insekten und
  Gliederfüßlern.
  Meine adulten Tiere werden einmal die Woche mit Stinte,
  (Forelle), Hühnerherzen (Geflügelherzen) und Babymäusen
  gefüttert. (Es muss nicht unbedingt bei jeder Fütterung
  etwas von allem dabei sein).

  Z.B. eine Portion für 3 Tiere:
  4-6 mittelgroße Stinte
  (ein paar kleine Stücke Forellenfleisch)
  2 Hühnerherzen
  2 Babymäuse

  Alles wird in kleine Stücke geschnitten und in zwei kleine 
  Futternäpfe oder in Tonschalen meinen Tieren ins 
  Terrarium gestellt.


  Die Stücke sind deshalb so klein geschnitten da bei einer
  Gemeinschaftsfütterung die Gefahr besteht, das sich an
  einem zu großen Stück zwei Tiere gleichzeitig zu schaffen
  machen und es zu Verbeißungen führen kann.
  Im schlimmsten Fall würde die eine Schlange die vielleicht
  schneller frisst, vielleicht größer ist, die andere 
  automatisch mit fressen, was wenn man nicht schnell 
  einschreitet, zum Tode für beide Schlangen führen kann.
  Bei meinen L. anomalus muss man schon beim füttern in
  der Nähe bleiben um Notfalls eingreifen zu können.
  So friedlich sie auch sonst mit einander umgehen, 
  Futter riechen sie schon während ich es zurecht
  schneide und ab diesen Zeitpunkt werden sie sehr 
  aufgeregt und hibbelig und sind dann beim fressen 
  meist sehr gierig.
  
Bei meinen Tieren ist es zum Glück noch zu keinem
  schlimmeren Zwischenfall gekommen.

  Alle 2-3 Wochen mache ich noch Vitamine in Form von
  Korvimin (Pulver) oder Multi-C-Mulgat (Flüssig) über 
  die Futterstücke.
  Das Vitamin B1 dient dabei als Prophylaxe einer
  Hypovitaminose, die bei Wassernattern und anderen
  Fisch fressenden Schlangen auftreten kann.
  Denn Karpfenartige Fische (dazu gehören auch Stinte)
  enthalten das Enzym Thiaminase, das Vitamin B1
  (Thiamin) abbaut und es so zu einem Vitaminmangel
  bei der Schlange führen kann.
  Dabei kann es zu Störungen des Zentralen
  Nervensystems kommen.
  Symptome:
  -Krämpfe
  -Kriechen auf dem Rücken
  -unkoordinierte Bewegungen
  Es besteht akute Lebensgefahr!
  Es muss sofort flüssiges Vitamin B1 oral ca. alle
  3 Stunden (4-5 mal am Tag) über wenigstens zwei Tage
  verabreicht werden (Aufsuchen eines Tierarztes).

                      
  
Vermehrung:

  Überwinterung: 

  Liophisarten brauchen keine Überwinterung!

  Trächtigkeit:  

  Auch wenn L. anomalus keine Überwinterung macht, sind
  dennoch ein paar Grad im Winter weniger im Terrarium.
  März-Mai fangen die Tiere an sich zu paaren.
                      
  Nach etwa einen Monat wird nach der Befruchtung ein
  Gelege abgesetzt.

  Ab etwa Mai-Juni kann man mit den Eiablagen rechnen.
  Pro Weibchen können über das Jahr bis zu 3 Gelege 
  abgesetzt werden.
                       
  Das Gelege:    

  Durchschnittlich werden 4-8 Eier abgesetzt.
  Extremwerte schwanken zwischen 3 und 15 Eiern.
  (Nach meinen Erfahrungen)

                      
  Inkubation:     

  Die Eier werden bei ca. 27-29°C und
  85-90% Luftfeuchtigkeit inkubiert.

  
Die letzte Zeitigung der Eier betrug bei diesen
  Werten 54 Tage.

  Ohne Inkubator:      

  Als die aller ersten Eier gelegt wurden, habe ich
  überhaupt noch nicht mit gerechnet. So ließ ich ein Teil
  der Eier im Terrarium und die andere Hälfte kam in eine
  Art "Wetbox" mit etwas Terrarienerde und Moos und
  wurde bei Zimmertemperatur von 25-27°C gezeitigt. 
  In beiden Fällen hielt ich es um die Eier relativ feucht
  ohne dabei die Eier selbst nass zu machen.
  Die Zeitigung war in beiden Fällen relativ identisch
  und dauerte so um die 2 1/2 - 3 Monate.

Im Terrarium geschlüpftes Jungtier

  Nicht alle Eier kamen dabei durch, dennoch war ich
  begeistert, das es auch auf diese Art und Weise
  funktionierte, das Jungtiere unter den Bedingungen
  schlüpften.

In der Wetbox bei Zimmertemperatur geschlüpftes Jungtier
                     

  Jungtiere:       

  Die Jungtiere schlüpfen nach ca. 54-75 Tagen
  je nach Bruttemperatur.


  Sie sind ca. 12-18cm lang und haben ein Gewicht von
  etwa 3-5g.


  Der Kopf ist bei Jungtieren noch nicht vom Hals abgesetzt.
  Die Grundfarbe ist schon identisch wie bei den adulten
  Tieren.


  
  Aufzucht:       

  Als erstes kommen die frisch geschlüpften Jungtiere bei
  mir in eine Faunabox. Mit Küchentücher als Bodengrund
  einer Wasserschale, eine kleine Wetbox und einer
  Versteckmöglichkeit z.B. eine leere Küchenrolle.

  Nach ein paar Wochen ziehen sie in eine größere
  Faunabox oder einem Aufzuchtterrarium um.
  Jenes wird schon eingerichtet, wie ich es auch für 
  adulte Tiere einrichten würde.
  01. Als Bodengrund Kies und Terrarienerde
  02. eine Versteckmöglichkeit z.B. Kork- oder
       Rindenstücke
  03. eine größere Wasserschale
  04. einige Kletteräste
  05. eine z.B. einfache Lampen dient außerhalb über dem
       Terrarium als Licht-und Wärmequelle.


  Die Temperaturen sollten wie bei den adulten Nattern
  sein. Es ist für die Haltung wichtig, das man immer eine 
  Ecke des Aufzuchtterrariums feucht hält.
  Ansonsten sollte es im übrigen Terrarium eher trocken 
  sein.
  Außerdem muss darauf geachtet werden das bei solch
  kleinen Schlangen mit einem so geringen Gewicht, 
  das Aufzuchtterrarium Ausbruch sicher ist.

                      
  Nach etwa einer Woche häuten sich die Jungschlangen
  zum ersten mal, frühestens danach beginnen sie mit
  der Nahrungsaufnahme.
  
Sie bekommen das selbe Futter wie die Alttiere,
  am Anfang erst einmal etwas mehr Fisch, auf die
  Vitamine und Mineralstoffe sollte gewartet werden bis
  sie Futterfest sind und natürlich alles eine Nummer
  kleiner.
  Bei mir bekommen sie am Anfang 2-3 mal die Woche
  etwas zu fressen.


 
  Bei Schlangenbabys die nicht anfangen zu fressen, muss
  es mit lebenden Tieren versucht werden, mit Fischen,
  wie z.B. mit Guppys der Größe entsprechend oder noch
  besser mit Kaulquappen.
  Bei meinen L. anomalus musste ich bisher noch nicht
  häufig auf Lebendfutter zugreifen.
  (Mehr dazu kann man bei meinen E. poecilogyros unter
  Aufzucht von Jungtieren lesen).


  Geschlechtsreife:

  In der Regel mit einem Jahr!
  
                       


   Der Inhalt dieser Seite besteht aus eigenen gesammelten Erfahrungen
      und diversen Recherchen verschiedener Fachliteratur !
 
 
 
 
   

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