Kornnatter
Pantherophis guttatus
Wissenschaftlicher Name: Pantherophis guttatus
Familie: Nattern
Gattung: Amerikanische Kletternattern

Meine ältesten Terrariumbewohner 1,1 NZ 1997
(Durchschnittsalter bei P. guttatus um die 15 Jahre)
mit jeweils 22 Jahren liegen die beiden schon weit
über den Durchschnitt !
Vorwort:
Die Kornnatter, gehört zu den meist gehaltenen und
beliebtesten Schlangen in der Terraristik.
Durch mehrere vorteilhafte Eigenschaften, eroberte sie
die Terrarien der Welt:
Sie hat eine ansprechende Färbung (Zeichnung),
erreicht eine mittlere Größe,
wird leicht zahm,
ist verhältnismäßig einfach zu halten,
lässt sich problemlos vermehren,
ist in ihrem natürlichen Lebensraum nicht bedroht
und es existieren heute verschiedenste Farbzuchtformen.
Dennoch bleibt auch die Kornnatter ein (Wildtier) auf
dessen angemessene Haltung ich näher eingehen werde.

Die Arten:
1. Pärie-Kornnatter ( Pantherophis emoryi )
2. Gewöhnliche Kornnater ( Pantherophis guttatus )
3. Slowinski's Kornnatter ( Pantherophis slowinskii )
Beschreibung:
Durchschnittliche Länge/Aktivitätsphase:
90-120cm
Dämmerungs- und nachtaktiv im Terrarium aber
durchaus am Tage aktiv zu bewundern.
Geschlechtsunterschiede:
Männchen:
Schwanz ist relativ länger im vergleich zum Weibchen,
Schwanz ist am Schwanzansatz dicker aufgrund der
Hemipenes,
Lage der innenliegenden Hemipenes 7-12 Schuppen.
Weibchen:
Schwanz ist relativ kürzer im Vergleich zum Männchen,
Schwanz verjüngt sich abrupter,
Lage der innenliegenden Hemiclitoris 2-4 Schuppen.
Gesamterscheinung:
Die Wildform weist auf roter, orangener, gelber, brauner
oder grauer Grundfarbe rötlichbraune bis orangene,
schwarz eingefasste rechteckige Flecken auf.
Nördliche Populationen sind oftmals kontrastärmer
(bräunlich, grau) als südliche Populationen die tendenziell
bunter (heller, rötlicher) kontrastreicher gefärbt sind.
Die Bauchseite ist hell mit zahlreichen dunkelbraunen-
oder schwarzen Flecken.
Verhalten:
Im Vergleich z.B. mit Strumpfbandnattern ist die
P. guttatus eine nicht so aktive und agile Schlange.
Dafür ist die Kornnatter als ein sehr friedfertiges Tier
bekannt.
Als Kletternatter kann die Kornnatter Bäume erklimmen.
Selbst bei senkrechten Flächen mit kleinen Unebenheiten
ist sie mit ihren Bauchschilden in der Lage halt zu finden.
Herkunft:
Südosten der USA
Lebensweise:
P. guttatus lebt von Meereshöhe bis zu Höhenlagen von
bis zu 2700m, in sommerfeuchten Laub- und
Kieferwäldern.
Ebenfalls suchen sie gerne die Nähe von menschlichen
Siedlungen, wegen der günstigen Lebensbedingungen und
eines großen Nahrungsangebotes auf.
Auf Bauernhöfen und Kornfelder finden sie nicht nur jede
Menge Mäuse und Ratten, sondern auch geeignete
Versteck- und Überwinterungsplätze wie in Scheunen,
verlassen Hütten, Holzansammlungen, und in Heu- und
Strohhaufen.
Haltung:
Terrarium/Größe (für ein Pärchen):
1,0 x (länge der Schlange) = länge des Terrariums
0,5 x (länge der Schlange) = tiefe des Terrariums
1,0 x (länge der Schlange) = höhe des Terrariums
Terrarium/Einrichtung:
01. Wasserschale
02. Als Bodengrund z.B. Pinienrinde
03. (Pflanzen)
04. Kletteräste
05. Versteckplätze
06. eine "Wetbox" gefüllt mit Sphagnum-Moos, diese
wird regelmäßig befeuchtet (das Moos schimmelt nicht
so schnell). Sie wird gerne vor der Häutung oder zur
Eiablage aufgesucht.
07. Seiten und Rückwandverkleidung.
Terrarium/Beleuchtung:
Durch LED-Lampen oder Leuchtstoffröhren.
12-14 Stunden, je nach Jahreszeit
Nachtbeleuchtung z.B. mit Night-Spots oder blauen
LED-Lampen.
Terrarium/Temperatur und Luftfeuchtigkeit:
Wärmestrahlern, (UV-Lampen) brauchen aber einen
Schutzkorb (oder müssen außerhalb des Terrariums
angebracht werden, damit sich die Tiere nicht
verbrennen können).
Tagestemperatur: 24-28°C
lokal (unter Strahler) 32-35°C
Nachttemperatur: ca. 20-22°C
Luftfeuchtigkeit: Tags bei 50-60%
Nachts bei 60-70%
Nahrung:
Kornnattern ernähren sich in der Natur von Amphibien,
anderen Reptilien, Vögel und deren Eier und von
Kleinsäugern.
Im Terrarium gehaltene Kornnattern bekommen in
passender Größe Mäuse zu fressen.
Alternativ können z.B. auch mittelgroße Ratten, Hamster
oder Vielzitzenmäuse angeboten werden.
Meine Adulten Tiere werden bei mir alle 1-3 Wochen
mit einer Größe entsprechenden Maus gefüttert.
Also im Durchschnitt etwa alle 2 Wochen.
Da ich in meinem Terrarium mehrere Tiere halte, nehme
ich bei der Fütterung alle heraus und setze sie einzeln.
Nur so ist gewährleistet das es zu keinen Verbeißungen
oder der gleichen kommen kann.

Vermehrung:
Überwinterung:
Herbst:
November/Dezember= Futter Einstellung
Die Temperatur wird in einem Zeitraum von ca. 2 Wochen
durch nach und nach abschalten der Licht-und
Wärmequellen auf ca. 20°C herunter reguliert.
Durch ein Wasserbad wird eine Darmentleerung angeregt.
Die Schlangen werden in eine Überwinterungsbox mit
Lüftungen und einer Wasserschale (mit einer "Wetbox")
überführt.
Etwa 1 Woche wird die Temperatur auf ca. 15°C
herunter gefahren.
Bei 8-10°C werden die Schlangen dann (z.B. in einem
Keller mit den Temperatur Voraussetzungen)
für 8-12 Wochen überwintert.
Die Kornnattern werden getrennt von einander
überwintert und erst danach wieder zusammen gesetzt.
Im Frühjahr:
Februar/März
wird der Verlauf so wie alles herunter reguliert wurde,
nun im umgekehrten Fall wieder im gleichen herauf
reguliert, erst dann werden die Tiere wieder ins
Terrarium zurück gesetzt und die Temperaturen wieder
innerhalb von 2 Wochen auf die normal Werte herauf
gefahren.
Alternative Überwinterung:
Beleuchtung im Sommer 12 Stunden
Ab Mitte September jede Woche eine Stunde weniger
Beleuchtung, bis man Anfang November bei 6 Stunden
Tagesbeleuchtung angekommen ist. In den letzten
2 Wochen in dieser Zeit kein Futter mehr anbieten.
Von November bis Ende Januar bleibt die Beleuchtung
komplett aus.
Es sollten in dieser Zeit im Terrarium Temperaturen,
Tags bei 14-15°C und
Nachts bei 10-14°C liegen.
In einem Zeitraum von 3-6 Wochen.
Ab Ende Januar bis März wird im umgekehrten Zeitraum
wieder die Beleuchtungsdauer erhöht.
Trächtigkeit:
Nach der Winterruhe so gegen Februar-März fangen
die meisten Tiere an sich zu paaren.
Zwischen März und April sind die meisten Weibchen dann
schon trächtig, spätestens jetzt sollte eine Schlupfkiste
zur Verfügung gestellt werden.
Meinem Weibchen (das einzige Weibchen) steht das
ganze Jahr eine "Wetbox" zur Verfügung, allerdings dem
alter geschuldet legt sie fast immer gegen Juli-August
nur noch ein paar Eier, meistens sind diese nicht mehr
befruchtet.
Die letzte Häutung findet etwa 1-2 Wochen vor der
Eiablage statt.
Die Trächtigkeitsdauer liegt so zwischen 29 und 70 Tagen.
Ab etwa April-Juni kann man mit der Eiablage rechnen.

Meine alte Brutkiste 2007
Das Gelege:
Kornnattern sind ovipar, Eier legend, im durchschnitt
werden 8-20 Eier abgesetzt.
Die Anzahl der Eier variiert aber auch von der Größe
und dem Alter des Weibchens.
Inkubation:
Die Eier werden bei ca. 26-30°C
guter Durschnittswert bei 28°C
und 90% Luftfeuchtigkeit inkubiert.
Die Zeitigung der Eier beträgt etwa 60-80 Tage
je nach Temperatur.
Jungtiere:
Die Jungtiere schlüpfen nach ca. 60-80 Tagen
je nach Bruttemperatur.
Sämtliche Jungschlangen eines Geleges schlüpfen in der
Regel innerhalb einer Woche.
Sie sind ca. 20-30cm cm lang und haben ein Gewicht
von etwa 5-10g.
Aufzucht:
Die Jungtiere können einzeln, paarweise oder in kleinen
Gruppen aufgezogen werden.
Die frisch geschlüpften Jungtiere haben meistens eine
dunkel-violette Färbung, die sich schon nach ein paar
Häutungen ändert.
Mit etwa einem Jahr haben sie dann ihre prächtige Färbung,
die mit zunehmenden Alter etwas dunkler wird.
Für die Aufzucht reicht am Anfang ein kleineres
Aufzuchtterrarium oder eine Faunabox (aus Plastik).
Als Einrichtung benutzt man:
01. als Bodengrund z.B. Küchentücher oder
Zeitungspapier (Kleintierstreu)
02. eine Versteckmöglichkeit z.B. eine Tonschale mit
Loch, eine Kokosnussschalenhälfte mit Loch
oder eine leere Küchenrolle
03. eine Wasserschale
04. Kletteräste
05. eine kleine "Wetbox"
06. eine z.B. einfache Lampen dient außerhalb über dem
Terrarium als Licht-und Wärmequelle.

Nach der ersten Häutung so nach ca. 1-2 Wochen
akzeptieren die meisten Jungtiere ihre erste Nahrung
in Form einer kleinen Babymaus (Pinkie).
Eine Einzelfütterung ist dabei Empfehlenswert.
Es sollte ca. alle 4-8 Tage gefüttert werden.
Jungtiere sollten im ersten Jahr noch nicht überwintert
werden.
Geschlechtsreife:
Mit ca. 2 Jahren unter Umständen sogar schon mit
1 Jahr.
Weibchen sollten aber frühestens in einem Alter von
3 Jahren zum ersten mal verpaart werden.
Der Inhalt dieser Seite besteht aus eigenen gesammelten Erfahrungen
und diversen Recherchen verschiedener Fachliteratur !
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